Eine umweltfreundliche Art der Betonhärtung

Klimawandel, Nachhaltigkeit, globale Erwärmung und CO2 sind weltweit in aller Munde, unabhängig von der Branche, und das wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern. Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht eines dieser Worte in den Nachrichten hört. Die Meinungen zu diesem Thema sind geteilt. Den einen ist es ein Dorn im Auge, und das Thema wird stillschweigend belächelt; andere sind mit Leidenschaft dabei und stellen ihre eigenen Unternehmen um, um sie nachhaltiger zu machen. Wie die Kraft Curing Systems GmbH den Prozess der Betonerhärtung unterstützen kann, wird in diesem Artikel beleuchtet.

Michael Kraft und Sascha Kansy, Unternehmer und Geschäftsführer der Kraft Curing Systems GmbH, haben dieses Thema schon seit vielen Jahren auf dem Radar und arbeiten an Lösungen, die der Betonindustrie helfen können, das Thema Nachhaltigkeit mit entsprechenden Betonerhärtungssystemen anzugehen. Ein nicht unerheblicher Teil des Ganzen sei die ständige Modernisierung der Anlagentechnik und der Komponenten, die für ein hochwertiges Nachbehandlungssystem benötigt werden. Ein wichtiger Schritt wäre bereits getan, wenn moderne Wärmetauscher zum Beispiel einen Wirkungsgrad von 94% erreichen könnten, auch wenn sie mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Tatsächlich arbeitet Kraft bereits seit 1990 mit Dampfanlagen, die zwar mit Gas betrieben werden, aber insgesamt nur geringe CO2-Emissionen aufweisen, da das CO2 in der Aushärtungsphase zu einem großen Teil direkt von den Betonprodukten aufgenommen wird. Es ist also, wie bei vielen anderen Dingen auch, wichtig, über den Tellerrand zu schauen.

Betonhärtung mit alternativen Energiequellen

In der Vergangenheit hat sich Kraft Curing mit der Vorrüstung von Nachbehandlungssystemen für einige alternative Energiequellen beschäftigt. So wurde vor einigen Jahren für einen Betonhersteller in Deutschland ein Quadrix-System aufgebaut und in Betrieb genommen, das eine vollisolierte Aushärtekammer inklusive Regalanlage mit Heißluft und Feuchtigkeit versorgt. Das Besondere an dem Projekt war, dass die Anlage hauptsächlich mit Erdwärme und Wärmetauschern in den Luftkompressoren betrieben wird, die das Brauchwasser erwärmen, das wiederum die Nachbehandlungskammer mit Warmluft beheizt. Da einige Anlagenteile auch elektrische Energie benötigen, wurden Photovoltaikanlagen installiert, um den Stromverbrauch der Anlage zu decken. So konnte der Betonhersteller die Härtekammer unabhängig von einer externen Energieversorgung betreiben und tut dies auch heute noch.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Abwärme von z.B. Pumpen, Kompressoren etc. über Flüssigkeits- und Luftwärmetauscher zu sammeln und über einen geschlossenen Kreislauf in einen isolierten Speicher einzuleiten. Die dort vorhandene Wärmeenergie kann von Kraft mit zusätzlicher Energie aus einer externen Quelle ergänzt werden und als Basis für den Wärmetauscher einer Aushärtungsanlage dienen. Die nicht immer konstante Energie, die durch Pumpen und Kompressoren erzeugt wird, kann so durch das System von Kraft unterstützt werden.

Richtige Isolierung

Die Frage der richtigen Isolierung wird häufig unterschätzt, unabhängig von der Energiequelle. In vielen Produktionsstätten wurden bereits Aushärtekammern nachgerüstet und u.a. mit Dämmplatten verkleidet. Dies wird in Zukunft noch häufiger geschehen und ist auch sinnvoll. Dennoch kommt es häufig vor, dass gerade dieser Teil der Arbeiten nur halbherzig ausgeführt wird. Schlecht abgedichtete Fugen in den Wänden oder der Decke der Aushärtekabine, verursacht durch mangelhafte Verarbeitung, führen oft zu einem erheblichen Energieverlust. Das bedeutet, dass die Energiequelle, egal woher diese Energie kommt, mehr leisten muss. Die Kraft Curing Systems GmbH hat dies schon sehr früh erkannt und legt unter anderem großen Wert auf eine fachgerechte Montage und Verbindung der Platten bei der Installation. Zum Kraft-Dämmkonzept gehört auch die Dämmung und Isolierung des Betonbodens zwischen Außen- und Innenraum der Aushärtekammer – so werden Kältebrücken vermieden.

Future-Proofing

Die Zementindustrie ist einer der größten Erzeuger von Kohlendioxid. Die CO2-Erzeugung schadet nicht nur der Umwelt in großem Umfang, sondern kostet die Unternehmen inzwischen auch Geld in Form von Zertifikaten. Viele sind sich inzwischen auch bewusst, dass die Kosten für diese Zertifikate in den kommenden Jahren weiter steigen werden. In Zukunft wird es für Unternehmen interessanter sein, ihren CO2-Fußabdruck zu minimieren und entsprechend Kosten zu sparen. Die Nachfrage nach Zement kann sicherlich weiter optimiert werden, aber es ist auch sicher, dass Betonprodukte unersetzlich bleiben werden. In den letzten Jahren wurde beobachtet, dass Beton während der Aushärtungsphase CO2 absorbiert und dies noch viele Jahre danach. Ausgehend von der Annahme, dass sich zu einem bestimmten Zeitpunkt ca. 400 ppm in der Atmosphäre befinden, wird das erhebliche Potenzial dieses Stoffes bereits deutlich, wenn man diesen Wert mit Messungen vergleicht, die in der isolierten Aushärtekammer eines Kunden durchgeführt wurden. Der Zement wirkt wie ein Schwamm und nimmt Kohlendioxid auf. Dieser natürliche Prozess wird als Karbonatisierungsverwitterung bezeichnet. Er entlastet nicht nur die Atmosphäre, auch das Betonprodukt profitiert von dieser Absorption. Tests mit herkömmlichen oder handelsüblichen Zementen haben gezeigt, dass dichtere Oberflächen, härtere Kanten, weniger Ausblühungen und eine dauerhaftere Farbgebung mit höheren CO2-Anteilen in der Aushärtungsumgebung erreicht werden können. Das kann bedeuten, dass man in Zukunft CO2 in den Aushärtungsprozess einbringt, um die Produktergebnisse zu verbessern und auch den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Es liegt auch nahe, dass es in Zukunft mehr Möglichkeiten geben wird, CO2-Abfälle sauber zu speichern und anderen Industrien zur Verfügung zu stellen. Dadurch könnte ein Markt entstehen, der für die Betonindustrie sicherlich sehr interessant werden könnte, denn Beton freut sich über einen hohen Anteil an Kohlendioxid in der Aushärtungsatmosphäre.

Kraft Curing hat dies erkannt und betreibt bereits Anlagen, die auf diese Art und Weise arbeiten. Es ist schon heute möglich, viel für die Umwelt zu tun, wenn diese Technologie mit alternativen Energiequellen kombiniert wird. Die Kraft Curing Systems GmbH nennt diese Konzepte „Go Green – Future Proofing“ sowie „Extreme Green“ Betonhärtung und arbeitet bereits an einigen großen Projekten in dieser Richtung auf der ganzen Welt.

Kraft Curing stellt hochwertige Betonerhärtungssysteme her und beliefert von seinem Produktionsstandort in Lindern bei Oldenburg aus Kunden in aller Welt. Seit der Gründung des Unternehmens wurden mehr als 1.600 Nachbehandlungssysteme in 67 Ländern in den unterschiedlichsten Ausführungen produziert, geliefert und in Betrieb genommen. Betonhersteller sind Individualisten, das weiß auch Kraft Curing. Bei jeder Anfrage ist eine kundenspezifische Herangehensweise wichtig und erst wenn das Unternehmen den Kern der Anfrage verstanden hat, wird ein entsprechendes Angebot erstellt. Dabei wird der Kunde bereits über alternative Möglichkeiten beraten. Kraft ist sich auch der Tiefe der Materie bewusst und nimmt sich gerne die dafür notwendige Zeit. Dies ist natürlich nur ein Teil der Möglichkeiten, die in einer konkreten Produktionsstätte umgesetzt werden können. Doch wenn es um den Umweltschutz geht, zählt jeder kleine Schritt.